Geschichte und Technische Daten zum Kraftwerk Thorenberg
Energie Wasser Luzern Kraftwerk Thorenberg
Technische Daten
Kraftwerks-Typ: Kanalkraftwerk
Länge des Oberwasserkanals: 2000 m
Länge des Unterwasserkanals: 600 m
Brutto-Fallhöhe: 14,1 m
Ausbauwassermenge (maximal verarbeitbare Wassermenge): 6,5 m3/s
Baujahr der Maschinengruppe: 1929
Drehzahl der Maschinengruppe: 214 U/min
Turbinen-Typ: Francis-Spiralturbine
Nenn-Leistung der Turbine: 787 kW
Nenn-Leistung des Generators: 1000 kVA
Klemmenspannung des Generators: 3700 V
Maximale Einspeise-Leistung ins 10 kV-Netz: 725 kW
Mittlere jährliche Energie-Produktion: 4,8 Mio. kWh
Geschichte des Kraftwerks Thorenberg
Ein Pionierkraftwerk der ersten Stunde
– 1884 Die Gebrüder Troller erwerben die Neumühle Thorenberg mit deren Wassernutzungsrechte.
– 1886 Betriebsaufnahme des Kraftwerks Thorenberg als erstes schweizerisches Wechselstromwerk und weitweit erstes Kraftwerk mit angeschlossenem Primär- und Sekundärnetz. Dadurch gilt das KW Thorenberg als Pionier-Kraftwerk für die heute übliche Stromversorgung.
Technische Ausrüstung von 1886: Eine Girard-Vertikalturbine von 250 PS (184 kW) treibt über eine horizontale Welle mittels Transmission zwei Wechselstrom-Generatoren (Lichtmaschinen) von je 75 kW und zwei Gleichstrom-Generatoren von je 37 kW (Kraftmaschinen) an. Die in den Lichtmaschinen erzeugte Energie wird mit einer Spannung von 1900 V und einer Frequenz von 40 Hz nach Luzern Übertragen. Die dort noch ankommenden 1400 V werden auf 28 V heruntertransformiert und für die elektrische Beleuchtung verwendet. Die beiden Kraftmaschinen liefern ihre Energie in das Trollersche Mühlen und Sägewerk bei der Fluhmühle vor Luzern.
– 1889 Im Kraftwerk Thorenberg werden zwei Kolbendampfmaschinen und ein Heizkessel eingebaut, und auch in wasserarmen Zeiten genügend elektrische Energie erzeugen zu können.
– 1893 Der steigende Bedarf an elektrischer Energie erfordert den Einbau einer weiteren, grösseren Maschinengruppe. Eine Jonval-Turbine mit einer Leistung von 600 PS (442kW) treibt direkt einen Einphasen-Generator von 400 kW Leistung und einer Klemmenspannung von 2500 V an.
– 1897 Die Stadt Luzern erwirbt das Kraftwerk Thorenberg. Das Elektrizitätswerk Luzern wird gegründet und Viktor Troller dessen erster Direktor.
– 1917 Die Stadt Luzern verkauft das Kraftwerk Thorenberg an die Eisenwerke Von Moos, da sie mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks Obermatt im Engelbergertal ab 1905 Über genügend elektrischen Strom verfügt.
– 1929 Im Kraftwerk Thorenberg wird die heutige Maschinengruppe installiert.
– 1974 Das Emmenwehr wird total umgebaut und mit einer Gegengewichts-Stauklappe versehen.
– 1997 Die Elektrizitätswerk Luzern-Engelberg AG kauft das Kraftwerk Thorenberg zurück.
– 2000 Die Kraftwerksanlagen werden einer Total-Sanierung unterzogen und das Emmenwehr automatisiert. Dies ermöglicht eine angemessene Restwasser-Dotierung in der Kleinen Emme.
ewl Kraftwerke AG